Die Maßnahmen der Bundesregierung sind massiv und umfassend. Und es ergibt sich aus der Sache selbst, dass Höhe und Verwendung der Mittel viel diskutiert wurden. Es ist zu hoffen, dass die gewählten Mittel ihre Wirksamkeit wie erwartet entfalten und so die Schäden abmildern.
Für jedes Unternehmen bedeutet dies aber trotzdem auch weiterhin unternehmerisch zu handeln. Auch wenn es vielleicht so scheinen mag - die Gesetze des Marktes sind nicht ausgesetzt. Deshalb ist die Entscheidung genau abzuwägen, ob man eine der zahlreichen Programme in Anspruch nimmt.
Einerseits sind staatlich finanzierte Mittel auch günstige Gelegenheiten preiswert Fremdkapital aufzunehmen oder Personalkosten zu senken. Andererseits birgt eine Fremdkapitalaufnahme immer noch ein Restrisiko. Denn die Kredite müssen letztendlich doch bedient werden. Kurzarbeit ist in der nun geltenden Ausgestaltung sicher ein Konzept, dass sehr viele Anreize für Unternehmen bietet, bei überschaubarem Risiko. Aber die Maßnahme steht nur für einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum zur Verfügung.
Im Rahmen der Risikodiversifizierung ist es weniger angebracht, sich nur auf diese positiven Effekte zu verlassen. Zu guter Letzt besteht auch immer noch die Möglichkeit, dass Unternehmen die oben genannten Kriterien nicht erfülllen.
Es ergibt also Sinn, sich als Unternehmer mit dem zu befassen, was man sonst noch tun kann. Die folgenden Handlungsempfehlungen geben Ihnen Anregungen, wie Sie Ihre Liquidität auch ohne Hilfspaket aufrechterhalten können:
Für Liquidität im eigenen Unternehmen sorgen:
1. "Back to the Basics":
Eine Liquiditätsplanung für die nächsten Wochen und Monate sollte vorhanden sein, aber nun ist die Zeit diese zu überprüfen. Sind alle Einflussfaktoren richtig erfasst? Wo ist die Informationsdecke etwas dünn? Auch entsprechende Software berechnet Über- oder Unterdeckung aufgrund von Annahmen, die gegebenenfalls jetzt nicht mehr zur Marktsituation passen.
2. Planung ist das halbe (Über)leben:
Eine strenge und strikte Liquiditätsplanung hilft, Risiken zu erkennen. Aber sollte trotz strengster Pufferplanung ein Schuldner ausfallen, macht es sich bezahlt, zuvor schon die Auszahlungsprioritäten festgelegt zu haben. So gewinnen Sie wertvolle Zeit und Ressourcen, um weitere Schritte planen und anpassen zu können.
3. Scheiden tut weh:
Man verkauft nicht gerne das Tafelsilber, aber ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Mittel. Gerade bei der Veräußerung von Vermögenswerten, ist die Signalwirkung in den Markt nicht zu vernachlässigen. Aber nun könnten Optionen interessant werden, die Sie schon länger nicht mehr im Blick hatten. Wie Leasing, Sales-Lease-Back, Verschiebung von Investitionen oder Umschuldung der Verbindlichkeiten. Es gibt viele Möglichkeiten. Aber denken Sie auch an die Zeit nach der Krise.
Risikomanagement: Kunden und Lieferanten im Blick behalten
1. „cash is key“:
Jetzt hilft Ihnen, dass Sie die Zahlungserfahrung Ihrer Kunden erfasst haben und die Qualitätskontrollen Ihrer Lieferanten dokumentiert sind: Schaffen Sie Anreize für einen schnelleren Zahlungseingang, wie Skonto oder Lastschriftverfahren, verkürzen Sie Zahlungsziele und mahnen Sie frühzeitig. Auch die Abgabe von Forderungen vor Fälligkeit an ein Factor-Unternehmenr bringt Ihnen sofort Liquide mittel. Um den Einzug der Forderung kümmert sich dann der Käufer der Forderung. Und wenn der Kunde partou nicht bezahlen möchte ist Inkasso vielleicht doch eine Möglichkeit.
Aber hier ist Weitsicht von nöten.es gibt eine Zeit nach der Krise uund Kunden haben ein langzeitgedächnis, sie könnn auch in positiver Erinnerung bleiben.
2. „ …and liquidity is king“.
Überprüfen Sie die Bonität Ihrer Kunden und Lieferanten: Working Capital und Umlaufvermögen geben Ihnen gute Hinweise.
3. „too big to fail“:
Jeder will die großen Kunden haben, ein Grund dafür sind Zeiten wie diese: Unternehmensgröße und auch die Organisationsform korrelieren oft mit der Ausfallwahrscheinlichkeit. Dazu ist es auch hilfreich, wenn man die Beteiligungsstrukturen und Verflechtungen der Kunden kennt. Eine kleine Firma kann zu einem Großkonzern gehören und somit abgesichet sein. Hingegen stolpert auch mal ein großes Unternehmen, einfach, weil die ganze Branche zu leiden hat. Aber das Rettungspaket des Bundes beinhaltet auch Mittel zur Beteiligung an Betrieben mit "strategischen" Technologien und arbeitsmarktpolitischer Relevanz.
4. "Information schadet nur dem, der sie nicht hat"
Sie kennen Ihre Branche und Sie haben ein gutes Netzwerk. Lesen Sie die Fachmedien Ihrer Kunden und Ihrer Lieferanten. Tauschen Sie sich aus mit Ihren Kollegen. Es wird Branchen geben, die leiden werden und andere, die die Krise für sich nutzen können.
Nutzen Sie Informationen aktiv. Unternehmen, die vor der Pandemie wirtschaftlich solide Zahlen vorzuweisen hatten, werden eine bessere Ausgangslage bei der Krisenbewältigung haben. Aber das kann sich ändern.
Es ist ratsam die Geschäfte und den Kreditfluss im Rahmen der Möglichkeiten, am Laufen zu halten. Schon alleine deshalb, um die einsetzenden Effekte der Abschwächung der Wirtschaft nicht zu verstärken.
Wir von Creditsafe unterstützen Unternehmen dabei, über Veränderungen bei Kunden, Lieferanten und Gechäftspartnern sofort informiert zu werden. Unser Bonitätsbewertungen unterstützen Sie dabei, riskante aber auch solide Geschäftsbeziehungen zu identifizieren und Zahlungsausfälle zu vermeiden.
Wenn Sie dazu Fragen haben kontaktieren Sie uns gerne oder fordern Sie eine Beratungsgespräch an.